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Angebotsgestaltung im Sondermaschinenbau

Ein Bild von vier Spezialisten bei einem Meeting.

Wie ein maßgeschneidertes Angebot entsteht

Der erste Blick: Verstehen, was der Kunde wirklich braucht

Zu Beginn verschaffen wir uns einen vollständigen Überblick. Wir sichten alle vorliegenden Unterlagen und prüfen, ob bereits ein Lastenheft existiert oder ob nur eine grobe Beschreibung der Aufgabenstellung verfügbar ist. Wir bewerten die Informationsqualität und dokumentieren erkennbare Lücken systematisch. Dieser Einstieg bildet die Grundlage für Requirements Engineering und für eine tragfähige Anforderungsanalyse [1][2]. Parallel prüfen wir, ob zeitliche oder finanzielle Rahmenbedingungen genannt sind und ob spezifische Werksnormen, Konstruktionsrichtlinien sowie branchenspezifische Vorgaben zu berücksichtigen sind. Dabei orientieren wir uns an bewährten Projektmanagementsystemen und deren Begriffswelt, damit Terminologie und Vorgehen konsistent bleiben [4].

Ein Flussdiagramm wie die Angebotsgestaltung bei Codronic aussieht.

Bei unvollständiger Ausgangslage schließen wir die Lücken gezielt mit strukturierten Erhebungsmethoden. Dazu nutzen wir vorrangig sorgfältig aufgebaute Checklisten, Interviews und kurze Review-Schleifen. Diese Werkzeuge helfen, Anforderungen nachvollziehbar zu erfassen und Vollständigkeit sicherzustellen. Die Ergebnisse werden als Arbeitsprodukte des Anforderungsmanagements gepflegt und versioniert. So schaffen wir eine belastbare Ausgangsbasis für Entscheidung, Planung und Freigabe [1][2].

Bleiben Punkte offen, vereinbaren wir ein fokussiertes Meeting mit dem Kunden. Wenn die Aufgabenstellung Maschinen oder Anlagen betrifft, empfehlen wir zusätzlich einen Vor-Ort-Termin. Direkte Beobachtungen und visuelle Eindrücke erhöhen die Validität der Erhebung und vermeiden Interpretationsfehler. Diese Praxis ist in modernen Requirements-Engineering-Prozessen und im Anforderungsmanagement gängiger Standard, weil sie Missverständnisse früh eliminiert und den Aufwand in späteren Phasen reduziert [3]. In dieser frühen Phase präzisieren wir Ziele und Erwartungen gemeinsam mit dem Kunden und trennen konsequent zwischen Problem und Lösung. Erst wenn die Anforderungen eindeutig beschrieben, überprüfbar und abgestimmt sind, diskutieren wir technische Optionen in der mechatronischen Entwicklung. So entsteht eine belastbare Grundlage für Planung, Aufwandsschätzung und die folgenden Projektphasen innerhalb der gewählten Projektmanagementsysteme [1][2][3]. Für den Begriff Lastenheft verwenden wir die Definition gemäß DIN 69901-5 [4].

Branchenspezifische Regularien

Relevante Normen und Richtlinien werden frühzeitig identifiziert und als Anforderungen aufgenommen. Beispiele sind Werksnormen des Kunden, Sicherheits- und Produktnormen, Dokumentationsvorgaben sowie einschlägige Teile der DIN 69901 für Projektmanagementsysteme.

Anforderungs-Checkliste

Die Checkliste umfasst mindestens Zielbild, Scope und Abgrenzung, Stakeholder, Funktionalitäten, nichtfunktionale Anforderungen, Schnittstellen, Betriebs- und Umgebungsbedingungen, Abnahmekriterien, Termine und Budgetrahmen. Die Punkte werden als Arbeitsprodukte des Requirements Engineering und des Anforderungsmanagements geführt.

Quellenangaben

[1] Pohl, K.; Rupp, C. Basiswissen Requirements Engineering. 5., aktualisierte Auflage. dpunkt.verlag, 2021.
[2] Herrmann, A. Grundlagen der Anforderungsanalyse. Springer Vieweg, 2022.
[3] Niebisch, T.; Kawelke, J. Anforderungsmanagement in sieben Tagen. 2. Auflage. Springer Gabler, 2024.
[4] DIN 69901-5: Projektmanagementsysteme. Teil 5 Begriffe. Definition Lastenheft.

Schlagworte

Requirements Engineering; Anforderungsanalyse; Anforderungsmanagement; Projektmanagementsysteme; Lastenheft; mechatronische Entwicklung; Checklisten; Stakeholder; Validierung; Review; Maschinenbau

 

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