Spindelmaschine für Einspritzpumpen
Kunde: Gerus Apparatebau GmbH
Im Rahmen einer weltweiten Umrüstungsinitiative sollten große 20-Zylinder-Schiffsmotoren auf den Betrieb mit Flüssigerdgas (DualFuel-Technologie) umgestellt werden. Da ein Ausbau der Motoren wirtschaftlich nicht vertretbar war, entstand die Idee, eine mobile Spindelmaschine zu entwickeln, die die präzise Bearbeitung direkt an Bord ermöglicht.
Ziel und Herausforderung
Ziel war die Entwicklung eines Sonderwerkzeugs, das in der Lage ist, vorhandene Bohrungen im Zylinderkurbelgehäuse über eine Tiefe von 255 mm von d185 H7 auf d200 H7 aufzubohren, präzise, sicher und im eingebauten Zustand. Die Herausforderung: extreme geometrische Randbedingungen, hohe Schnittkräfte und die Notwendigkeit, das Werkzeug schräg an V-Motoren ansetzen zu können. Zusätzlich musste die Konstruktion so steif sein, dass auch bei Belastung die Maßhaltigkeit der Bohrung gewährleistet bleibt.
Vorgehen
Codronic übernahm die vollständige Entwicklung und Konstruktion der transportablen Spindelmaschine im Auftrag der Firma Gerus Apparatebau. Die Maschine basiert auf einer optimierten Schweißkonstruktion, deren Steifigkeit mittels FEM-Simulation überprüft und verifiziert wurde. Um die geforderte Präzision zu erreichen, erfolgt die Bearbeitung in drei Schritten, zweimal Schruppen, einmal Schlichten. Die Vorzentrierung über einen Adapter und die Feinjustierung ohne Stiftverbindungen gewährleisten höchste Genauigkeit. Für die Bewegung der Z-Achse wurde eine Schwerlastspindel integriert. Besondere Aufmerksamkeit galt der Schweißbarkeit und der Reduzierung von Durchbiegungen bei den hohen Schnittkräften.
Ergebnis und Nutzen
Die entstandene Spindelmaschine wiegt rund 1,5 Tonnen und befindet sich erfolgreich im Einsatz beim Endkunden. Sie ermöglicht die exakte Bearbeitung der Bohrungen direkt an Bord, ohne Ausbau der Motoren, ohne Stillstandszeiten und mit reproduzierbarer Präzision. Das Sonderwerkzeug gilt als technisches Unikat und zeigt exemplarisch, wie Codronic durch fundierte Analyse, Simulation und praxisorientierte Konstruktion komplexe Aufgaben in funktionale Lösungen überführt.
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